Bin ick denn blots noch eine Nummer?

Bin ick denn blots noch eine Nummer? KW 2/25

Bullermanns  Gerd  har maol woller Arger mit dei sog. Bürokratie. Heini sien Jung wör in Kur, un hei schull sick üm aals kümmern. 

Dat güng all fors los, as hei uppe Sporkassse köm. Ein Wichtken, sporsaom antrucken, köm up üm tougewackelt. Gerd sä ehr, dat hei ’ne Räknung betaohlen wull. Dei lachde üm gans patent an un frög: „Und wi möchten sie es denn? Welche Nummer bitte?“ Gerd keek ehr lange an un sä: „Schäm di wat. Haol ein’n van dei Kerls her.“

Nao’n Tiedlang köm dann einer an un frög: „Sie möchten sicher eine Überweisung tätigen? Dafür brauchen wir jetzt eine IBAN-Nr.“ Gerd rischkede sick: „Junger Mann, dat wick jou säggen. Mit denn Iwan will ick nix tou doun häbben. Ick wull’ne Fouerräknung an dei Genossenschaft betaohlen. Aower wenn gi blots dumme Fraogen stellt, gaoh ick woänners hen!“ Un wäge was hei.

Ick kann wull eiers nao’t Finanzamt gaohn. Villich kann ick dor uck direkt dei Stüern betaohlen füllt üm in. „Steuer bezahlen – gerne, welche Nummer haben sie?“ kreeg hei fors tou hörn. Gerd wüdd eiers blass un dunn knäterrot: „Verdammt noch maol. Wat interesseiert mi jou Nummernsalaot. Ick bün Harms Gerd, dat mott doch reichen.“

Dei Beamte wör touers gans bestött. Hei versöchde et nochmaol:  „Ich kann meinem Computer hier so nichts eingeben, dann gäbe es ein großes Durcheinander“, mennde  hei. Gerd schnaude trügge: „Wat kann ick dorför, wenn dien Gehilfe dor dat döreinänner bring. Dann schaff di ein’n an, dei dorvon kien Schetter krigg.“ Un stracks wör hei wer buuten.

Dunn hen nao’n Supermarkt. Dei häbbt vandaoge Soppenfleischk in Angebot, har siene Liese sägg. Hei ran inne Fleischtheke un sprök’ne Verkäuferin an. „Haben sie denn schon eine Nummer gezogen?“ frög dei trügge…

Gerd sä nix mehr. Dat is touväl, dachde hei bi sick‚ dat holl ick nich mehr ut. Hei draihde sick ümme, rut ut den Laoden,  un stracks nao Huus.

Siene Liese sehg üm wull fors an, dat hei Arger hat har. „Sett di man eiers eis’n bäten hen, dormit du tou Ruhe kummps“, sä sei fors. Dat dö Gerd uck. Hei mök et sick in Sessel bequem. Langsaom füllt dei Kopp bisiet un hei schlöp  in.

Prombt füng hei an tou drömen. Natürlich van dei Nummereie. Hei drömde, dat hei’n schworen Unfall hat har. As hei mit denn Krankenwaogen in’n Plaosterkassen (Krankenhuus) anköm, stünd dor so’n richdigen Drachen van Oberschwester. Dei keek üm gans dull an, schüddelde üm un sä: Sie kommen hier nicht hinein. Zuerst müssen wir ihre Nummer haben. Gerd haude ehr dei Hand bisiet un bruusde up: „Verflixt nochmaol, wat wullt du denn, ick häbb kiene Nummer. ick will kiene Nummer. Ick…“- hei  waokde up…

Siene Liese stünd vör üm un reew sick dei Hann’n. „Worüm haus du mi, un wat schnacks du dor aal för ein Tüünkraom? Kumm, staoh up, wi willt Kaffee drinken. Dann kummps wull sachte woller tou Verstand!“

Gerd bleew noch’ne Tiedlang sitten, schüddelde immer mit’n Kopp un sä tou sick sülwes: Dat nähm ick mi för’t neie Johr vör. Ick will mi nich mehr aower jeden Schiet uprägen…

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