09/24 – ‘WC’ – dei neie Waldcapelle…
Eine lustige G’schichte, dei mit immer ännern Text bi us vördraogen wüdd.
Tante Sefa wull Urlaub in ein neien Utflugsort maoken.Sei wüss, dat dor väl Bedriew wör. Deswägen fäuherde sei’n poor Wäken vörher hen, üm sick ‘ne Waohnung nao ehrn Geschmack uttousäuken. Sei söchde dor denn Börgermeister in dat Dörp up un buld fünd sei uck dat Richdige.
As sei woller bi Hus anköm, füllt er in, sei har gornich fraogt, off dor uck ein Lokus – ein WC sägg man wull – up Zimmer wör. Also schreew sei denn Börgermeister ein Breif und bittde dorin üm Utkunft.
Dei Börgermeister aower kennde den Utdruck ‘WC’ äöwerhaupt nich. Hei güng mit denn Breif nao’n Paster un frög denn. Nä, dei wüss’t uck nich…
Nao väl’n Hen un Her köm’n sei aowerein, dat mit ‘WC’ wull dei vör kötten inweihte Wald-Capelle mennt wör. Also settde sick dei Börgermeister hen un schreew dei Frou ein netten Breif woller trügge – (up Hochdütsch):
“Sehr verehrte gnädige Frau!
WC ist vorhanden und liegt eine halbe Stunde von der Dorfschaft entfernt, inmitten eines schönen Waldes. Schon wegen der schönen Lage ist der Besuch dort bestens zu empfehlen.
Geöffnet ist das WC mittwochs und sonntags. Es empfiehlt sich, dort schon eine halbe Stunde vorher zu sein, da der Andrang sehr groß ist.
Doch brauchen gnädige Frau keine Angst zu haben, denn es sind sechzig Sitzplätze vorhanden. Auch für Stehplätze ist genügend gesorgt.
Die Fremden sitzen auf der Galerie und können so die Vorgänge gut übersehen. Bei schönem Wetter findet die Sache im Freien statt.
Sonntags empfiehlt sich ein Besuch ganz besonders, da dann alles mit Orgelmusik ausgeführt wird. Die Musik ist ganz hervorragend und die Töne sind kilometerweit zu hören.
Wir hoffen, daß wir Sie bald in unserem WC begrüßen können.
Es grüßt ergebenst…- Eugen Brandmeier, Bürgermeister”
(Har sei up Platt ‘Lokus’ schräben, wör dat nich passeiert!)